Meine Erfahrung mit /e/OS

Webseite der e.Foundation

Wenn man sich eine Weile intensiv mit Smartphones, ihrer Funktionsweise und den Unternehmen dahinter beschäftigt, dann kommt man meiner Meinung nach relativ bald zu der Einsicht, dass das aktuelle Duopol von Google und Apple keine gute Wahl bietet, sondern eher wie eine Wahl zwischen Pest oder Cholera erscheint. Grundlegend sind dabei für mich nicht die gebotenen Features, sondern der Umgang mit dem Nutzer. Es ist weithin bekannt, dass Google als Werbekonzern und als Entwickler von Android seine Nutzer ausspioniert und fleißig Daten sammelt. Viele heben dagegen hervor, dass der Datenschutz bei Apple im Vergleich wirklich gut ist. Freilich sind Apples Versprechen nur schwer zu überprüfen, da der Code nicht offen gelegt ist. Und noch schlimmer: Apple legt es wie kein anderer Konzern darauf an, seine Nutzer in die eigene Welt einzusperren, indem gezielt Inkompatibilitäten geschaffen werden (natürlich immer nur im Namen der “Sicherheit” – das seit jeher übliche Argument, um eine unverhältnismäßige Machtzuschreibung zu rechtfertigen). Dadurch sind Apple-Nutzer vollständig und blind dem Konzern und seinen Wünschen ausgeliefert. Aus diesem Blickwinkel wird Android doch wieder interessant: Android als Betriebssystem ist quelloffen und somit transparent und offen für andere Entwickler. Google gewinnt seine Macht über das System im Wesentlichen durch die proprietären Play Services, die neben wichtigen Hintergrunddiensten vor allem den PlayStore und damit den zentralen Zugang zu Anwendungen enthalten. Doch die grundsätzliche Offenheit von Android hat sich vor ein paar Jahren eine Initiative aus Paris namens e.Foundation zu Eigen gemacht, um /e/OS zu entwickeln. Das ehrgeizige Ziel: Android zu einem von Google unabhängigen, freien Betriebssystem umbauen, das sowohl die Freiheit als auch die Privatsphäre seiner Nutzer respektiert! In diesem Beitrag möchte ich von meiner Erfahrung mit diesem Betriebssystem auf meinem Fairphone 3+ berichten.

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Rezension zu “How We Learn” von Stanislas Dehaene

Als jemand mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt hatte ich mir schon im Studium gewünscht, dass die (Fach-)Didaktik auf den Grundlagen von Neurobiologie und Kognitionspsychologie aufgebaut werden sollte, um Wirkzusammenhänge zu begründen und effizient zu nutzen. Leider musste ich feststellen, dass die Forschung damals noch nicht weit genug vorangeschritten war, als dass kognitionspsychologische Erkenntnisse in breitem Umfang ihren Weg in die Didaktik gefunden hätten. Nachdem ich aber bereits die Bücher „The Number Sense: How the Mind Creates Mathematics“, „Lesen: Die größte Erfindung der Menschheit und was dabei in unseren Köpfen passiert“ sowie „Denken: Wie das Gehirn Bewusstsein schafft“ vom französischen Kognitionspsychologen Stanislas Dehaene gelesen hatte und jedes Mal viel dabei gelernt hatte, habe ich mich umso mehr gefreut, dass Dehaene nun ein Buch über das Lernen geschrieben hatte: „How We Learn. The New Science of Education and the Bain“.

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Rezension zu „Schnelles Denken, langsames Denken“ von Daniel Kahneman

Da meine ersten drei Blogbeiträge jeweils versuchten, Brückenschläge zwischen den von Daniel Kahneman dargelegten Gedanken in „Schnelles Denken, langsames Denken“ und mathematikdidaktischen Themen vorzunehmen, möchte ich nun eine Rezension zu dem Buch selbst verfassen. So viel vorweg: Ich kann das Buch jedem weiterempfehlen! Daniel Kahneman, geboren 1934, ist ein Psychologe aus Israel, der heute in … Weiterlesen